Stolperstart und Silberstreifen

Stolperstart und Silberstreifen

So habe ich mir den Start in das Trainingslager nicht unbedingt vorgestellt - Sportinvalide im „Home of Champions“. Aber spulen wir zurück:

Vor gut einer Woche konnte ich den heiß ersehnten letzten Arbeitstag vor dem Urlaub abschließen und mich auf den Weg Richtung Köln zu meinen Mitstreitern in das Abenteuer machen. Mit im Gepäck waren einige Sorgen, da ich seit zwei Wochen keinen Laufschritt gemacht hatte - eine plötzliche Entzündung am Hüftbeuger hatte mich trotz aller Vorsicht überrumpelt. So war ich von einiger Ungewissheit geplagt als ich den Flieger Richtung Nairobi über Istanbul bestieg. Die Anreise verlief überraschend problemlos: in Nairobi angekommen konnten wir direkt in den Inlandspropellerflieger nach Eldoret einsteigen. Hier wurden wir von einem Matatu unserer Unterkunft abgeholt und zu unserem Resort nach Iten gebracht. Wir sind in einem von einer kenianischen Läuferin gegründeten Camp untergebracht, in dem wir mit Laufkoryphäen wie Mark Scott die Gemeinschaftsräume und Zeit teilen - sei es im Gym, der Küche oder dem großen Garten. Die Zimmer sind klein, schlicht und bieten doch alles, was man benötigt, um viel und hart zu trainieren - Luxus oder unnötigen Komfort gibt es nicht. Gleiches gilt für das Essen: Hier dürfen wir uns täglich drei echten kenianischen Mahlzeiten erfreuen. Kohlenhydratreiche Kost, viele Hülsenfrüchte und kenianischer Tee stehen auf dem Menü. Alles in allem: der perfekte Ort, um sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren - Dem Laufen.

Damit wären wir wieder bei meinem Problem: Nachdem mich der ansässige Physiotherapeut täglich behandelt hatte, war ich frohen Mutes nach dreiwöchiger Pause wieder einzusteigen. Leider machten sich die Schmerzen doch wieder bemerkbar. Ich muss also noch ein wenig geduldig sein.

Bis dahin nutze ich das Mountainbiken, um in der Höhenluft möglichst viele aerobe Stunden sammeln zu können. Deshalb schaue ich mit einem weinenden und lachenden Auge auf die Verletzung. Ohne sie hätte ich vermutlich während des ganzen Aufenthaltes nicht so viel von Land und Leuten wie in der vergangenen Woche gesehen. Gleichzeitig bin ich hoffnungsvoll, bald auch wieder läuferisch in Aktion treten zu können - mehr als 3 Wochen habe ich noch Zeit.

Was interessiert euch am meisten in den nächsten Wochen? Einigen Vorschläge habe ich schon bekommen: Hier waren die Höhenluft, der kenianische Tagesablauf, das Essen und sowohl das typische heimische als auch mein eigenes Training im Zentrum des Interesses. Falls ihr weitere Themenwünsche habt, lasst sie mir gerne zukommen. Ich freue mich drauf euch berichten zu dürfen!

 

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